
Markus Mäder ist der Chef der Schweizer Sicherheitspolitik. Er sagt, weshalb er damit rechnet, dass die USA unter Trump an Europas Seite bleiben – und wovor er persönlich Angst hat.
Die Worte des Verteidigungsministers sind alarmierend. Kürzlich sagte Martin Pfister, die Schweiz müsse sich auf das schlimmste Szenario vorbereiten: einen baldigen Krieg.
Die Einschätzungen zur Sicherheitslage liefert ihm Markus Mäder, der erste Schweizer Staatssekretär für Sicherheit. Im Interview beantwortet er Fragen, die in der aktuellen Weltlage viele umtreiben: Wird Donald Trump die Nato im Stich lassen? Welches Land könnte Wladimir Putin als nächstes angreifen? Und woher droht der Schweiz die grösste Gefahr?
Herr Mäder, wenn Sie sich auf eine Prozentzahl festlegen müssten: Wie wahrscheinlich ist es, dass Russland in den nächsten fünf Jahren ein weiteres europäisches Land angreift?
Da fragen Sie einen Geisteswissenschaftler, und ich bin ganz schlecht mit Zahlen. Vielleicht kann ich stattdessen etwas aufzeichnen: Um die Bedrohung zu beurteilen, gibt es eine Formel, Absicht plus Potenzial plus Gelegenheit. Zuerst beurteilen Sie die Absicht eines potenziellen Aggressors, dann seine Fähigkeiten und die Aufrüstung, und am Ende analysieren Sie die Gelegenheit, die er erkennen könnte. In Europa werden vor allem zwei Dinge beurteilt, um die russische Bedrohung einzuschätzen: Putins Absicht und sein Potenzial. Das führt zum Schluss, dass es gegen Ende dieses Jahrzehnts sehr gefährlich werden könnte. Aber das ist eine sehr statische Einschätzung. Deshalb sollte man auch die Gelegenheit anschauen.
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